Trotz Investitionen von 7 Mio. Euro droht Stahnsdorf Schlafdorf zu bleiben

Bereits seit mehr als zwei Jahren suchen die Stahnsdorfer nach Identität, diskutieren über die Zukunft ihrer Gemeinde sowie Möglichkeiten ihren Ort zu entwickeln. Viele Bürgerinnen und Bürger engagierten sich sehr aktiv in verschiedenen Arbeitsgruppen, die sich dem Feuerwehrdepot, der Errichtung eines Bürgerhauses, der Verschönerung des Dorfplatzes und der Gestaltung der Freifläche an der Annastraße verschrieben hatten. Die mit guten, aber zum Teil sich widersprechenden Ergebnisse liegen der Verwaltung seit mehr als einem halben Jahr vor. „Bisher war der Bürgermeister jedoch nicht willens oder nicht in der Lage, die unterschiedlichen Ergebnisse zusammen zu führen und sie in eine stadtplanerische Zukunftsvision zu gießen“, verdeutlicht der Stahnsdorfer CDU- Vorsitzende Daniel Mühlner.  „Stahnsdorf ist derzeit eine planerische Wüste. Der Bürgermeister scheint auch keine Vorstellung zu haben, wie wir die hohe Wohn- und Lebensqualität in Stahnsdorf auch künftig beibehalten können. Über Themen wie das weitere Wachsen der Gemeinde, die sich verändernde Altersstruktur oder eine Bau- und Verkehrsleitplanung macht sich die Verwaltungsspitze offensichtlich keine Gedanken,“ kritisiert Mühlner.

 

Dementsprechend wenig Zustimmung findet in der CDU eine Beschlussvorlage, die die Verwaltung am morgigen Donnerstag in die Gemeindevertretung einbringen wird. Peter Weiß, Fraktionsvorsitzender der CDU, dazu: “Wir haben den Eindruck, dass hier auf die Schnelle Fakten geschaffen werden sollen und die dem Bürgermeister wichtigen Vorhaben Feuerwehrdepot und Bürgerhaus handstreichartig durchgepeitscht werden sollen. Die Frage nach der Identität, nach der künftigen Gestaltung des Ortes bleibt weiter unbeantwortet.“

 

 

 

Nach den Worten von Peter Weiß sei für die CDU klar, dass die Ortswehr Stahnsdorf der Freiwilligen Feuerwehr einen Neubau benötige. Das habe die Fraktion schon vor zwei Jahren gefordert. Die Annastraße sei aber nicht besser als andere Standorte, da die Verwaltung inzwischen eingestanden habe, dass hier ein aufwändiges Änderungsverfahren für den B-Plan 16 von rund 2 Jahren notwendig wäre. Die von der AG Feuerwehrstandort vorgeschlagenen Alternativen habe die Verwaltung jedoch nicht ergebnisoffen und neutral geprüft. „Ein zentraler Ort für Veranstaltungen ist ganz sicher eine Bereicherung für Stahnsdorf. Aber noch immer schwanken wir zwischen Bürgerhaus und Bürgersaal. “, führt Peter Weiß weiter aus, „Hier muss nachgearbeitet werden. Auch zwischen den verschiedenen Standortalternativen muss die Verwaltung zunächst eine nachvollziehbare Abwägung treffen.“ Mit Blick auf den demografischen Wandel ließe sich an der Annastraße ein größerer Wert für die Gemeinde durch altersgerechtes Wohnen schaffen.

 

Das Vorhaben Verschönerung des Dorfplatzes kommentiert Daniel Mühlner mit den Worten: „Leider zu kurz gesprungen. Stahnsdorf braucht nicht nur den Dorfplatz als historisches Zentrum sondern auch eine charakteristische Ortsmitte, um Tradition und modernes Wachstum miteinander zu verknüpfen. In Bezug auf den Dorfplatz fordert die CDU, dass er nicht nur verschönert werden, sondern auch durch die Ansiedlung von sich einfügendem Kleingewerbe und Kleinunternehmen ein steter Anlaufpunkt werden soll“.

 

Zusammenfassend meint Mühlner: „Die Vorlage der Verwaltungsspitze ist von oben verordneter Stillstand für die Ortsentwicklung. Wenn das beschlossen wird, bleibt  Stahnsdorf ein Schlafdorf bei Berlin.“

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