Abstufung der L 76, Neubau der L 77n und Lärmschutz an L 40n - kein Landesstraßen-Projekt läuft in Stahnsdorf aus Sicht der CDU- Fraktion in der Gemeindevertretung in geordneten Bahnen. Wie auch, wenn an der Verwaltungsspitze die Tragweite der jeweiligen Sachverhalte nicht erkannt wird.
Dringenden Handlungsbedarf erkennt Vorsitzende der CDU- Fraktion Daniel Mühlner bei der Abstufung der L 76. Geradezu naiv sei die Hoffnung des Bürgermeisters, der Kreis würde auf Dauer der Straßenbaulastträger. „Hier müssen wir vielmehr aufpassen, dass ein millionenschwerer Rückbau auf lange Sicht nicht in Stahnsdorf und damit über die Straßenausbausatzung in den Portemonnaies der Anrainer der Potsdamer Allee hängenbleibt.“, warnt Mühlner. Gefragt sei deshalb jetzt kein weiteres Wegducken, sondern aktive Gespräche mit dem Landkreis und dem Landesstraßenbetrieb, um diese drohende Hypothek für Stahnsdorf so weit wie möglich zu minimieren. Die vom Landkreis geführte Klage eröffne zumindest einen zeitlichen Korridor, um die Stahnsdorfer Forderungen bspw. nach einem Rückbau auf eine zweispurige Straße mit angelegten Parkbuchten einzubringen.
Weitere Untätigkeit wirft die CDU- Fraktion dem Bürgermeister bei der geplanten L 77 n und der Lärmschutznachbesserung an der L 40n vor.
„Wenn der Bürgermeister weiterhin konstruktive Gespräche mit dem Landesstraßenbetrieb über die Ausgestaltung der L 77 n verweigert, wird unsere Bevölkerung dort das gleiche Schicksal wie bei der L 40 n ereilen“, prognostiziert der Fraktionsvorsitzende. Vorgesehen sei im Planfeststellungsbeschluss der nach Bundesimmissionsschutzgesetz vorgesehene Lärmschutz. Konkret dürfte es sich dabei um einen Lärmschutzwall in Richtung der angrenzenden Wohngebiete handeln. „Ich nehme die Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner an der künftigen L77n sehr ernst. Auch ich habe meine Zweifel, ob der Wall wirklich ausreicht, um eine ordentliche Wohnatmosphäre zu ermöglichen“, sorgt sich Mühlner. Auch hier gelte, dass die Gemeindeverwaltung aktiv werden müsse. Sollte sie gemeinsam mit den Anwohnern mehr Schutz für nötig oder angezeigt halten, wäre der Landesbetrieb für Straßenwesen sicher gern bereit auf die Vorstellungen einzugehen.
Als wichtigstes Vorhaben benannte der Stahnsdorfer Bürgerhaushalt die Lärmschutzproblematik an der L40 n. Deshalb bestand zwischen Verwaltungsspitze und Gemeindevertretung der Wille, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, zumal die zu überwindenden Hürden für zusätzliche Schutzmaßnahmen nach den vorliegenden Ergebnissen des Lärmgutachtens eher größer geworden sind. Mühlner vermutet, dass der Bürgermeister zu entsprechenden Lösungsansätzen offensichtlich nicht in der Lage ist oder diese aus taktischem Interesse zurückhält: „Leider wurde durch den Bürgermeister außer Appelle an die Gemeindevertreter bisher keine einzige Idee vorgelegt. Wie die letzten Presseverlautbarungen zeigen, erliegtder Bürgermeister mit Hilfe seiner Fraktion nun offensichtlich vielmehr dem Versuch, die Lösung der Lärmschutzproblematik an der L 40 n ausschließlich auf die Gemeindevertreter abzuwälzen.“ Obwohl es nach Ansicht Mühlners für die Anwohner bereits fünf nach zwölf ist, müssten die politischen Kräfte das Beste aus der Situation machen. Aus seiner Sicht kämen die Förderung von Baumpatenschaften als natürlicher Lärmschutzwall ebenso in Frage wie die Anordnung einer Tempobeschränkung und periodisch wiederkehrende Lärm- und Verkehrsmessungen in dem maßgeblichen Bereich.
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