Das Kita-System steht bereits heute am Rande seiner Leistungsfähigkeit. 25% der Kinder müssen in anderen Kommunen betreut werden. Durch die Entwicklung von drei neuen Wohngebieten wird mit gut 1000 neuen Kindern gerechnet.
Die CDU- Fraktion in der Gemeindevertretung Stahnsdorf spricht sich für den Bau mindes-tens einer weiteren kommunalen Kita aus. Dies forderte ihr Vorsitzender Wolfgang Brenneis im Bauausschuss am vergangenen Dienstag. Brenneis zufolge steht das Kita- System in Stahnsdorf am Rande seiner Leistungsfähigkeit. „Obwohl wir fünf kommunale und eine freie Kita sowie etliche Tagespflegen in der Gemeinde haben müssen rund 350 Kinder in anderen Gemeinden untergebracht werden. Dies sind rund 25%. Weder ist dies für Eltern und Kinder auf lange Sicht zumutbar, noch steht es einer prosperierenden Gemeinde wie Stahnsdorf gut zu Gesicht“, beschreibt Brenneis die aktuelle Situation.
In Ansehung der Entwicklung dreier neuer Wohngebiete an der Zillestraße, Schmale Enden 2 und Hildegardstraße sei absehbar, wann das System kollabiert. Nach Einschätzung der CDU- Fraktion werden gut 1000 Kinder hinzukommen, für die Angebote geschaffen werden müssen. In dieses Mengengerüst sei das gebührenfreie letzte Kita- Jahr noch gar nicht mit eingerechnet, das wahrscheinlich eine zusätzliche Nachfrage auslösen wird. „Irgendwann werden auch die Nachbarkommunen unsere Kinder abweisen, weil sie die Plätze selbst be-nötigen oder sie an ihre Grenzen stoßen“, befürchtet der CDU- Politiker. Dieser Entwicklung müsse Brenneis zufolge nicht nur perspektivisch sondern so schnell wie möglich entgegen-getreten werden: „Auf ein leistungsfähiges Kitasystem müssen wir genauso unser Augen-merk richten wie auf leistungsfähige Schulen. Was die Entwicklung und Förderung der Kin-der angeht, darf nichts versäumt werden“, betont er.
Für die CDU- Fraktion ist die aktuelle Situation zudem finanziell nicht vertretbar. Auswärtige Kitaplätze sind teuer. Die Spanne bewegt sich von 1.700 EUR bis 6.666 EU pro Kind und Jahr. Für die Gemeinde Stahnsdorf summiert sich das auf rund 900.000 Euro jährlich. „Eine neue Kita hätte sich damit spätestens nach dem sechsten oder siebten Jahr für die Gemein-de rechnen“, betont Brenneis und fasst zusammen: „Aus jeglichem Blickwinkel heraus eine lohnende Investition für alle“.